Gemeinsame Auswertung der Brigade Berta Cáceres und nächste Schritte
Auf einem schönen Grundstück bei Fürstenberg an der Havel haben wir am vergangenen Wochenende zwei Tage verbracht, um die vergangene Brigade auszuwerten und zu diskutieren. Viele neue Mitglieder haben den Weg über die letzte Brigade zu uns gefunden und wir sind auf diesem Wochenende bei einer sehr solidarischen Stimmung weiter zusammengewachsen. Nachdem sich im Verlauf des Aprils fast alle Brigadist*innen wieder aus Spanien zurück nach Deutschland begeben hatten, galt es nun den Schwung aufrechtzuerhalten, unsere Brigade zu reflektieren und nächste Schritte zu planen.
Kritische Rückschau auf 10 Jahre Vereinsarbeit
Als Ausgangspunkt der Auseinandersetzung diente eine kritische Rückschau auf die letzten 10 Jahre Vereinsarbeit, worum die neuen Mitstreiter*innen gebeten hatten. Neben den Brigadist*innen waren auch viele weitere aktive Mitglieder mit von der Partie, um die gemeinsame Arbeit zu reflektieren und sich in die zukünftige Planung einzubringen. Die vielen Erfahrungen der letzten Jahre Vereinsarbeit verbinden sich mit neu gemachten Erfahrungen aus Spanien.
Nachbereitung der Brigade und Planung der nächsten Schritte
Große Themen bei der Auswertung waren die Sprachbarriere zu den marokkanischen Migrant*innen, die Schwierigkeit unter den widrigen Lebensumständen der Arbeiter*innen ein kontinuierliches Kursprogramm anzubieten und wie wir die Arbeit der SOC-SAT weiter von hier aus unterstützen können. Wir nutzten die Ruhe auf dem Land, um uns nach der Auswertung der einzelnen Arbeitsbereiche der Brigade auch den allgemeinen Fragen zu widmen, die während der sehr dynamischen Brigade nicht nebenbei abgehandelt werden konnten: Wohin geht es langfristig mit unserer Arbeit in Andalusien? Welche Widersprüche beinhaltet unser Aktivismus in Spanien? Das sind natürlich große Brocken, die sich nur in einer kontinuierlichen Auseinandersetzung bewältigen lassen. Ein emotionaler Höhepunkt am Samstag Abend war die Vorführung des Rohschnittes einer Doku über den Kampf der 22 Arbeiter*innen und den Fall Hamid M.
Ein weiterer Teil war die Auswertung eines Aufenthaltes in Kuba und möglicher Perspektiven für eine Brigade im Sommer. Es wurden viele mögliche Kooperationspartner*innen besucht, die an einer gemeinsamen Arbeit interessiert sind. Auch wenn derzeit unser Fokus auf Spanien liegt und die meisten Kräfte dorthin fließen, möchten wir diesen Zweig unserer Arbeit in Lateinamerika weiter aufrechterhalten.
Nächste Brigaden im August und September geplant
Trotz vieler offener Fragen zur langfristigen Strategie waren wir uns alle einig, dass wir unsere Arbeit fortsetzen möchten. Um den inhaltlichen Fragen weiter nachzugehen und diese getrennt von organisatorischen Aufgaben zu besprechen, planen wir ein separates Wochenende. Die Vorschläge einer Brigade nach Andalusien im September und einer kleinen Brigade nach Kuba im August stießen bei allen auf Zustimmung. Wie genau diese aussehen werden blieb zunächst noch offen, doch mit der Vorbereitung muss umgehend begonnen werden, damit wir unseren eigenen Ansprüchen gerecht werden können. Wir freuen uns auf die nächsten Wochen gemeinsamer Arbeit.
In der Fotogalerie könnt ihr euch einen Eindruck verschaffen von unserem arbeitsamen und wunderschönen Wochenende.