Veranstaltungsreihe: Wege zum politischen Streik – Wohin mit der Gewerkschaft?
Liebe Genoss*innen, liebe Freund*innen, liebe Interessierte,
wir laden euch ganz herzlich zu unserer Veranstaltungsreihe Wege zum politischen Streik – Wohin mit der Gewerkschaft? in den Berliner Wedding ein. Der Generalstreik ist in Deutschland, anders als z.B. in Frankreich oder Spanien, keine gängige Praxis und der politische Streik vom Streikrecht nicht gedeckt. Doch viele Beispiele aus anderen Ländern zeigen, welche politische Macht Massenbewegungen mit dieser Praxis erlangen können. Um Streiks als politisches Instrument zu nutzen, braucht es aber mehr gewerkschafts- und sektorübergreifender Solidarität und eine breitere Akzeptanz in der Gesellschaft. Daher haben wir Aktive unterschiedlicher Gewerkschaften zum Gespräch über aktuelle Kämpfe und Strategien eingeladen. Wir wollen gemeinsam mit euch und unseren Gäst*innen über die notwendige Verbindung von gesellschaftspolitischen und gewerkschaftlichen Kämpfen diskutieren. Kommt also gerne vorbei und bringt eure Freund*innen und Genoss*innen mit!
Streiks in der Logistik – An der Pulsader des Kapitalismus
Warenströme sind permanent in Bewegung, immer mehr Onlinehandel und ein globalisierter Weltmarkt zwingen einen unmenschlichen Rythmus auf. Wie lässt sich Widerstand und Beschäftigtenmacht organisieren? Was zeigen uns Streiks bei Amazon und von LKW-Fahrer*innen in Gräfenhausen?
Wir laden ein für einen Einblick und zur gemeinsamen Diskussion mit Boris B. von Verdi.
25.04., 18 Uhr
Interbüro, Genter Str. 60, 13353 Berlin
Politischer Streik in Deutschland – Verboten, aber notwendig.
Der Generalstreik ist in Deutschland immer noch ein Tabu und gestreikt wird nur im Kontext von Tarifverhandlungen. Wie können wir eine Atmosphäre schaffen, in der Streiks nicht mehr als Ausnahme, sondern als legitimes Mittel des Drucks wahrgenommen werden?
Seid dabei und diskutiert mit dem Rechtswissenschaftler Wolfgang Däubler über die rechtlichen und sozialen Herausforderungen des politischen Streiks in Deutschland.
09.05., 18 Uhr
Kiezhaus, Afrikanische Str. 74, 13351 Berlin
Kein direkter ökonomischer Hebel – Wie sich wehren und organisieren in Erziehung und Bildung?
Seit den 90er Jahren gibt es starke Kürzungen im Bildungs- und Erziehungsbereich. In Berlin gab es viele Streiks der GEW für einen Tarifvertrag, Gesundheitsschutz (kleinere Klassen, mehr Pädagog*innen), aber die letzten Berliner Regierungen ignorierten sie einfach.
Meistens war der Widerstand dagegen schwierig, denn wem tut es weh, wenn Erzieher*innen und Lehrkräfte streiken? Wie kann trotzallem eine Strategie aussehen sich zu wehren und erfolgreich zu sein? Wie können Eltern, Schüler*innen und Studierende eingebunden werden?
Kommt zum Gespräch mit Inés Heider von der jungen GEW.
23.05. 18 Uhr
Interbüro, Genter Str. 60, 13353 Berlin
Wilde Streiks auf Spargelhöfen?! – Momente für Arbeitskämpfe in der Landwirtschaft
Am 15. Mai 2020 kam es bei einem Spargelhof in Bornheim bei Bonn zu einem wilden Streik von mehr als 100 Erntearbeiter*innen. Mit der Unterstützung der FAU Bonn konnten die Streikenden ihre Forderungen durchsetzen. Dies ist ein Sonderfall, denn in der Landwirtschaft in Deutschland wird selbst im Rahmen von Tarifverhandlungen fast nie gestreikt. Wie kommt es zu Streiks in der Landwirtschaft?
Wir diskutieren gemeinsam mit Ben Luig von der IG BAU und Interbrigadas zu unterschiedlichen Perspektiven aus der Arbeit mit Beschäftigten in der Landwirtschaft in Deutschland und Spanien.
06.06., 18 Uhr
Interbüro, Genter Str. 60, 13353 Berlin
Gesundheit vor Profit – ist doch klar!?
Krankenhäuser werden kaputt gespart und ökonomisiert. Spätestens seit der Corona-Pandemie ist allen bewusst wie essenziell die Pflegeberufe sind. Ohne sie läuft nichts und die Krankenhäuser können zu machen! Wie kann den miserablen Arbeitsbedingungen ein Ende gesetzt werden?
Wir diskutieren mit zwei Pfleger*innen aus dem jüdischen Krankenhaus, die von ihren Streikerfahrungen erzählen und deutlich machen, wie sehr wir eine Care-Revolution brauchen.
27.6., 18 Uhr
tba.
Arbeiterinnen aller Länder… – Internationale Solidarität in gewerkschaftlichen Kämpfen
Im Jahr 2021kam es zu einem landesweiten Generalstreik in Kolumbien als Folge von sozialen Protesten gegen Korruption, Steuererhöhungen und eine geplante Gesundheitsreform. Genoss*innen des Congreso de los Pueblos (Kolumbien) und des Aprender Juntos (Deutschland) berichten über die Rolle kolumbianischer Gewerkschaften in der Organisation solcher Massenproteste und die Bedeutung der sektor- und gewerkschaftsübergreifenden Solidarität. Wir diskutieren mit beiden Organisationen: Wie lassen sich gewerkschaftliche Kämpfe über Ländergrenzen hinweg unterstützen und was lässt sich auf eigene Kontexte übertragen?
Im Anschluss feiern wir eine Soli-Party mit Cumbia-Band.
11.7., 18 Uhr
Interbüro, Genter Str. 60, 13353 Berlin