Neuorientierung unserer Brigadearbeit in Venezuela und ein Besuch im “Cuartel del 4 de febrero” – de

25. August 2013|Brigaden

In den letzten zwei Jahren haben wir keine Brigaden nach Venezuela organisiert. Dies ist dem Umstand geschuldet, dass wir uns mit unserer Vereinsarbeit in einer Neuorientierungsphase befinden. Wir sind auf der Suche nach einem neuen Kooperationspartner in Venezuela, mit dem wir eine langjährige, nachhaltige Partnerschaft eingehen können. Aus diesem Grund befinden sich zurzeit mehrere Vereinsmitglieder in Venezuela und sind auf der Suche nach Gemeinden und politischen Organisationen, die sich für eine zukünftige Zusammenarbeit anbieten. Bis jetzt haben wir uns in der Hauptstadt Caracas mit dem politischen Kollektiv “SURCO” getroffen. SURCO ist eine Organisation, die sich unter anderem der politischen Bildungsarbeit, dem Aufbau von Arbeiterräten in staatlichen Institutionen, dem Kampf gegen Nahrungsmittelspekulation und der Umstrukturierung des venezolanischen Universitätssystems einsetzt. In den kommenden Tagen werden wir in die ländlich geprägten Bundesstaaten Barinas, Portugesa und Lara fahren. Dort stehen Treffen mit politisch aktiven Zusammenschlüssen von Gemeinderäten “Comunas”, der Bauernbewegung “Frente Campesina Ezequiel Zamora” und anderen interessanten politischen Akteuren an. Unser Ziel besteht unter anderem darin unsere Brigadearbeit in Venezuela ab dem Sommer 2014 wiederaufzunehmen.

Am dritten Tag nach unserer Ankunft in Caracas besuchten wir die zum Museum umfunktionierte Kaserne “Cuartel 4 de febrero” im Stadtteil 23 de Enero. Die Kaserne war einer der Ausgangspunkte für den Aufstand von Militäreinheiten unter der Führung des damaligen Oberstleutnant Hugo Chávez gegen die damalige neoliberale Regierung von Carlos Andrés Pérez. Nach dem Tod des Präsidenten Hugo Chávez wurden seine Überreste in die Kaserne gebracht, die zu einer Gedenkstätte umfunktioniert wurde. Täglich strömen immernoch tausende von Menschen in die Ruhestätte ihres “Comandante Eterno” (ewiger Kommandant). Die Besucher der Gedenkstätte werden von Armeeangehörigen empfangen, die den Besuchern die Geschichte des Ortes erzählen und durch das Museum führen. Vor dem Eingang der Kaserne, die einen gro?en Teil der Innenstadt überblickt, sind zwei Kanonen aufgestellt, die jeden Tag um 16.25 Uhr von der Ehrengarde abgefeurt werden. Um diese Uhrzeit verstarb Präsident Chávez am 5. März 2013. Die beinahe übernatürlich anmutende Anziehungskraft der Galleonsfigur der Bolivarianischen Revolution ist in Venezuela nach wie vor ungebrochen. Einige der Besucher brachen beim Anblick des Grabes in Tränen aus.

Chavez vive vive vive, la lucha sigue sigue sigue!

Mehr von uns aus Venezuela bald auf der Webseite – hier die Fotos aus dem Cuartel:

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