Interbrigadas Newsletter Februar 2017

30. Januar 2017|Newsletter

Ein frischer Newsletter aus unserem Büro findet den Weg zu euch. Die Vorbereitungen für unsere Spanienbrigade laufen auf vollen Touren und wir hoffen, dass ihr genau so begeistert sein werdet, wie wir es auf dem vergangenen Vorbereitungswochenende waren! Wir freuen uns weiterhin über Spenden und brauchen eure Unterstützung! Wir laden euch herzlich ein, auf der Auftaktveranstaltung vorbeizuschauen und euch vom Konzept der anstehenden Brigade überzeugen zu lassen.

Bis dann,

Euer Interbrigadas-Team!

Inhalt:
1 Filmabend am 5.02. 20h
2 Statusbericht zur Vorbereitung der Spanienbrigade im März 2017
2.1 Auftaktveranstaltung und Spendenabend der Brigade vor Abflug Ende Februar
3 Aktuelles zu Lateinamerika
4 Auswertung der Rosa-Luxemburg-Konferenz
5 Veranstaltungshinweise
5.1 Lateinamerika zwischen Krieg und Revolutionen
5.2 Transit Havanna
5.3 GREE Workshop
5.4 Unersetzbar – Zum 100. Geburtstag von Ernesto Kroch (1917 bis 2012)

1 Filmabend am 5.02. 20h

Am Sonntag den 05.02.2017 werden wir bei uns im Büro in der Genter Straße 60 zusammen den Film Matar a un hombre („Einen Mann umzubringen“)  schauen. Wer Lust hat, ist gerne eingeladen um 20:00 Uhr vorbei zu schauen und sich nach Ende des Films in entspannter Atmosphäre austauschen. Der Spielfim des chilenischen Regisseurs Alejandro Fernández aus dem Jahr 2014 ist aus Chile und bekam im selben Jahr den Preis in der Kategorie World Cinema beim Kinofestival Sundance. Im Film wird die Geschichte von Jorge erzählt, einem normalen Ehemann, der von einem in der Nachbarschaft bekannten Verbrecher überfallen wird. Sein Sohn stellt sich dem Dieb entgegen, wird jedoch dabei angeschossen und schwer verletzt. Darauf hin wird der Verbrecher für eine geringe Zeit ins Gefängnis gebracht und als er wieder auf freiem Fuß ist, beginnt er Jorge und seine Familie zu bedrohen. Die Polizei unternimmt keine Maßnahmen, um die Familie zu schützen und so entscheidet Jorge selbst Gerechtigkeit zu üben.

2 Statusbericht zur Brigadevorbereitung

Die Wochen im Januar und Februar sind die heißen Vorbereitungswochen vor unserer Brigade nach Almeria in Spanien. Jeden Donnerstag treffen sich die angehenden Brigadist*innen zur Planung der Reise und Workshops und zwei Mal in der Woche wird Spanisch gelernt, bis die Köpfe qualmen. An diesem Wochenende des 27. Januar bis 29. Januar trafen wir uns zu einem großen Vorbereitungswochenende im „La Casa“ am Rande Berlins, wo auch schon im Herbst getagt und debattiert wurde. Auf dem Plan standen die detaillierte Vorbereitung, das gegenseitige Kennenlernen und die gemeinsame Vorbereitung auf die Herausforderungen der Brigade. Derweil sind auch schon die Flüge gebucht, sodass es alsbald losgehen kann mit unserer nächsten spannenden Brigade in Andalusien bei der SOC-SAT.

2.1 Auftaktveranstaltung und Spendenabend der Brigade vor Abflug Ende Februar

Während der Planung der Brigade am Wochenende haben wir uns entschlossen, kurz vor der Brigade nochmal kräftig die Trommeln zu rühren und Ende Februar eine Informationsveranstaltung zu organisieren, bei der es vor allem darum gehen soll, finanzielle Mittel für die Brigade zu sammeln. Derzeit sind unsere Ideen für das Kursangebot der Brigade facettenreich und von großem Enthusiasmus getragen, dennoch fehlt es uns noch an der nötigen Finanzierung. Ein gemeinsamer Abend mit unseren Mitgliedern und Sympathisant*innen soll dabei die nötige Unterstützung sichern. Wir werden hierbei unser Brigadekonzept vorstellen sowie unsere bisherigen Erfahrungen mit den Ideen für die Zukunft verbinden. Das Datum hierfür wird nochmals separat bekannt gegeben. Wir freuen uns auf euren Besuch und hoffen auf eure Spenden!

3 Aktuelles zu Lateinamerika

Am 18.12.2016 schauten wir bei uns im Büro den Film Túpac Amaru. Es ging dabei um die soziale Bewegung in der Provinz Jujuy im Norden Argentiniens. Dabei schlossen sich 2001 mehrere Menschen zusammen, darunter die politische Aktivistin und Abgeordnete des Mercosur-Parlaments Milagro Sala, um die Bedingungen der Menschen vor Ort zu verändern. Durch die wirtschaftliche Unterstützung der Kirchner Regierung konnte vieles finanziert werden. Doch nach dem Regierungswechsel, wurde die Anführerin der Bewegung Milagro Sala am 16.12.2016 verhaftet und später zu einer Bewährungsstrafe von drei Jahren verurteilt.
Wer sich ein wenig zu den Gründen ihrer Verhaftung informieren möchte, kann sich gerne folgenden Artikel durchlesen auf der Amerika21-Homepage: https://amerika21.de/2016/12/166766/verurteilung-milagro-salas

4 Auswertung der Rosa-Luxemburg-Konferenz

Am 16. Januar nahmen wir bei der Rosa-Luxemburg-Konferenz teil und konnten viele Genoss*innen mit unseren neuen Fidel T-shirts beglücken. Einige von uns haben aber auch die Möglichkeit genutzt, sich verschiedene Veranstaltungen anzuschauen.
Darüber hinaus nutzten wir diese Gelegenheit und fertigten vorher einen Banner an, auf dem man „Arbeiter*innen Rechte verteidigen, ist kein Verbrechen“ lesen konnte. Wir zeigten damit unsere Solidarität mit den politischen Gefangenen in Almeria und forderten die sofortige Freilassung des Gewerkschafters der SOC/SAT in Almeria Spitou Mendy und drei weiteren Genoss*innen. Im Laufe des Tages konnten wir uns über seine Freilassung erfreuen, sind aber dennoch über diese Einschüchterungsversuche empört, denn die Arbeit der SOC/SAT wird und muss weiter geführt werden.

5 Veranstaltungshinweise

Zu guter Letzt wollen wir euch auf einige Veranstaltungen im Februar hinweisen, die unser und euer Interesse wecken sollten:

5.1 Lateinamerika zwischen Krieg und Revolutionen
Lateinamerika erlebte zwischen 1917 und 1919 eine Intensivierung der Gewalt, die in engem Zusammenhang zu transnationalen Faktoren insbesondere zum Ersten Weltkrieg und zur Oktoberrevolution in Russland stand. Dadurch wuchs das Bewusstsein, in globalen Zusammenhängen zu leben. Gleichzeitig öffneten sich soziale Frontstellungen, die für die Geschichte der Region im 20. Jahrhundert prägend bleiben sollten.

Referent: Prof. Dr. Stefan Rinke (Universitätsprofessor für Geschichte Lateinamerikas an der Freien Universität Berlin seit 2009, Präsident der Asociación de Historiadores Latinoamericanistas Europeos (AHILA)
Moderation: Dr. Stefan Bollinger

Dienstag, 31.01.2017 | 19:00 Uhr bis 21:00 Uhr
Ort:
Helle Panke
Kopenhagener Str. 9
10437 Berlin

5.2 Transit Havanna
Kuba im Wandel: Eine Reise in ein unbekanntes Land – Sondervorführung in Anwesenheit der Filmemacher

Einmal im Jahr kommen zwei Ärzte aus Holland und Belgien nach Havanna und führen dort auf Initiative von Fidel Castros Nichte kostenlos geschlechtsangleichende Operationen durch. Mariela Castro organisiert dies im Sinne der sozialistischen Revolution. Ihr Motto: «Nein zur Homophobie, ja zum Sozialismus!»
Feinfühlig erzählt, wunderbar fotografiert und als Kinoerlebnis montiert interessiert sich der Film Transit Havana dafür, wie es Menschen geht, die an Wendepunkten ihres Lebens stehen. So wie die Protagonisten Malú, Odette und Juani, die für ein Leben im richtigen Körper kämpfen.
Malú ist Aktivistin und Wortführerin in der Transgender-Community und wartet schon seit Jahren auf ihre Chance zur OP. Odette sagt von sich, sie sei der beste Panzerfahrer Kubas gewesen. Streng religiös lebt sie in ständigem Zwist mit ihrer Mutter und Großmutter und verdingt sich als Ziegenhirtin. Juani sagt, er sei der erste transsexuelle Kubaner und erzählt, dass es wegen des Embargos jahrelang kein Testosteron für seine Behandlung gab.
Der Film taucht ein in die kubanische Gesellschaft und zeigt – aus dem speziellen Blickwinkel der LGBT-Community gesehen – fern von Klischees, wie Kuba tickt, mehr als 50 Jahre nach der Revolution. Und dann kommt auch noch der historische Moment der Öffnung Kubas dazu…
Mehr zum Film auf http://transithavana-film.de/
Die Rosa-Luxemburg-Stiftung fördert drei Sonderscreenings von «Transit Havanna» in:
Hamburg am 18.1.2017 um 20 Uhr im Passage Kino – Sonderscreening mit dem Buchautor Alex Bakker
Leipzig am 2.2.2017 um 19:30 Uhr im Cineding – Sonderscreening mit dem Regisseur Daniel Abma
Berlin am 6.2.2017 um 20 Uhr im Babylon – Sonderscreening mit dem Regisseur Daniel Abma

Montag, 06.02.2017 | 20:00 Uhr
Kino Babylon, Berlin
Rosa Luxemburg Str. 30
10178 Berlin

5.3 GREE Workshop

Der Workshop “Género y Resistencia en Espacios Expropiados”, auf
deutsch, “Gender und Widerstand in enteigneten Räumen” wird von
Studentinnen des Lateinamerika-Instituts der FU selbstverwaltet. Die
Ziele des Workshops sind zum einen die tiefergehende Auseinandersetzung mit
neokolonialen Enteignungsprozessen und geschlechterspezifischer Gewalt,
welche diese hervorbringen will und zum anderen die Analyse von Bedingungen, die Widerstand und Protest ermöglichen. Es werden Expert*innen zu dem Themen eingeladen: Aktivist*innen, (Nachwuchs)forscher*innen, Journalist*innen… Der Workshop ist als offene Diskussion gedacht zwischen dem Publikum und den teilnehmenden Gästen.

Freitag, 10.02.2017  | 17:00 Uhr bis 20:00 Uhr
Samstag, 11.02.2017 | 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr

Lateinamerika Institut der FU Berlin
Rüdesheimer Str. 54-56,14197 Berlin (U3 Breitenbachplatz)
Anmeldung bis zum 06.02.17

5.4 Unersetzbar – Zum 100. Geburtstag von Ernesto Kroch (1917 bis 2012)

Am 11. Februar 2017 wäre Ernesto Kroch 100 Jahre alt geworden. Der am 11. März 2012 in Frankfurt verstorbene deutsch-uruguayische Widerstandskämpfer, Gewerkschafter und Schriftsteller war seit seinem 15. Lebensjahr politischer Aktivist. In der Weimarer Republik, der Nazidiktatur, in seinem Exilland und seiner späteren Wahlheimat Uruguay, in seinem zweiten Exil in der Bundesrepublik Deutschland und wieder in Uruguay während seiner letzten beiden Lebensjahrzehnte kämpfte er immer für soziale Gerechtigkeit und gegen Diktaturen. Dabei war er auch wie nur wenige ein Vermittler zwischen verschiedenen Welten und Milieus.
Zur Einleitung zeigt Martin Kessler seinen Dokumentarfilm:
ERNESTO alias ERNST I – Der Langstreckenkämpfer (18 Min., Teil 1 von 2007)
Über seine Jugend, die vielen Facetten in seinem langen Leben, das Engagement, das politische Wirken, die schriftstellerische Arbeit von Ernesto Kroch erzählen:
Eva Weil (Frankfurt/M., langjährige Lebensgefährtin von Ernesto, floh 1938 mit ihren Eltern nach Uruguay, kam in den 1970er Jahren nach Frankfurt/Main, wo sie im psychosozialen Zentrum für Flüchtlinge gearbeitet hat); Dr. Sonja Wegner (Wöhrden/Niedersachsen, freiberufliche Historikerin, hat sowohl zur Kindheit und Jugend von Ernesto Kroch als auch über jüdisches Exil in Uruguay geforscht und gearbeitet); Martin Kessler (Filmemacher, Frankfurt/M., Dokumentarfilmer, Autor von biographischen Filmen über Ernesto Kroch); Sven Langhammer (Historiker, hat sich intensiv mit der Geschichte des KZ Lichtenburg beschäftigt, wo Ernst Kroch 1935/36 inhaftiert war); Gert Eisenbürger (Redakteur, ila-Bonn Informationsstelle Lateinamerika Bonn), spricht über das schriftstellerische Werk Ernesto Krochs; Stefan Thimmel (Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin, Journalist, hat mit Ernesto Kroch seit Anfang der 1990er Jahre in Uruguay zusammengearbeitet.)

Moderation: Gert Eisenbürger und Stefan Thimmel
Mittwoch, 15.02.2017 | 18:00 Uhr bis 21:00 Uhr

Rosa-Luxemburg-Stiftung, Salon, Berlin
Franz-Mehring-Platz 1
10243 Berlin
Der Salon befindet sich im 1. Obergeschoss.

Diesen Beitrag teilen: